Es geht los: An diesem Donnerstag starten in der Sportmetropole Berlin Die Finals – Berlin 2022. In acht der 14 Sportarten stehen erste Wettkämpfe auf dem Programm. Schauplätze sind unter anderem am Brandenburger Tor, der Olympische Platz, die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark, die Max-Schmeling-Halle sowie die City-Spree.
Berlin, 23. Juni. Die Leichtathletik startet mit dem Kugelstoßen der Frauen in ihre Wettkämpfe – mitten im Herzen der Stadt, vor dem Brandenburger Tor, bei freiem Eintritt. Auch sportlich wartet ein Highlight: Mit Sara Gambetta (SV Halle; 18,88 m), Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge,18,80 m) und Julia Ritter (TV Wattenscheid 01, 18,60 m) haben drei Athletinnen schon mit neuen Freiluft-Bestleistungen die WM- (18,50 m) und EM-Norm (18,20 m) abgehakt.
„Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Leichtathletik noch näher zu den Fans zu bringen und die Faszination der Sportart noch greifbarer zu machen. Dass wir mit dem Kugelstoßen vor historischer Kulisse am Brandenburger Tor zu Gast sein dürfen, ist eine besondere Ehre für uns“, sagte Veranstaltungsdirektor Marco Buxmann. Und Julia Ritter ergänzt: „Wenn wirklich so viele Leute kommen, wie man sich das wünscht, dann wird das eine richtig fette Party." Start der Wettkämpfe ist um 15 Uhr, das Ende wird gegen 16.15 Uhr erwartet.
Die deutschen Meisterschaften im Triathlon über die Sprint-Distanz beginnen ebenfalls am Donnerstag (15 Uhr), erster Wettkampf ist das Mixed Relay. Favorit ist das EJOT Team TV Buschhütten um Olympia-Starter Justus Nieschlag, das auch im Vorjahr erfolgreich war.Größter Konkurrent ist die Mannschaft Triathlon Potsdam mit Laura Lindemann. Das Mixed-Relay-Rennen führt über 4 x 250 Meter Schwimmen, 5,25 Kilometer Radfahren und 1,75 Kilometer Laufen. Start ist um 15 Uhr im Strandbad Wannsee, der Zieleinlauf ist gegen 16.15 Uhr auf dem Olympischen Platz, auf dem ein temporäres Stadion für 1800 Besucher errichtet wurde.
Um 11 Uhr beginnen in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) die ersten Vorläufe der deutschen Meisterschaften im Schwimmen. Die erste Final-Session steigt ab 16.15 Uhr – und in der ersten Entscheidung über die 1500 Meter Freistil der Frauen springt mit großer Sicherheit mit Sara Wellbrock die Olympia-Dritte von Tokio 2021 ins Wasser. Die Magdeburgerin, Ehefrau von Olympiasieger Florian Wellbrock, hat in dieser Saison zugunsten des Jurastudiums und Staatsexamen auf einen WM-Start verzichtet, will sich aber in Berlin im Rahmen der Finals auf ihrer Paradestrecke präsentieren. „Natürlich habe ich so viel trainiert, dass auch bei meinen ersten Deutschen Meisterschaften mit neuem Familiennamen eine Top-Platzierung herausspringen kann“, verriet Wellbrock im DSV-Verbandsmagazin „Swim&More“. Neun Entscheidungen stehen am ersten Tag im Programm. 483 Aktive gehen an den Start.
Die deutschen Meisterschaften im Gerätturnen in der Max-Schmeling-Halle beginnen um 14.30 Uhr mit dem Mehrkampf-Finale der Männer. Top-Favorit ist der Titelverteidiger und Olympiazweite am Barren, Lukas Dauser. Der Sportler des TSV Unterhaching hatte sich nach den Spielen im vergangenen Jahr in Tokio an der Schulter verletzt, meldete sich jedoch bereits wieder zurück. Zu den härtesten Konkurrenten des 28-Jährigen zählt der Hannoveraner Andreas Toba, der bei der EM im vergangenen Jahr in Basel mit Silber am Reck glänzte.
„Die deutschen Meisterschaften spielen für uns eine sehr wichtige Rolle", sagt Valeri Belenki, der Bundestrainer der deutschen Gerätturner. Zwei Monate vor den kontinentalen Titelkämpfen in München erlauben die Bewerber dabei schon einen ersten Einblick in ihren aktuellen Leistungsstand. Drei Plätze in dem Kader, aus dem heraus später die Auswahl für die Heim-EM nominiert werden wird, sind noch nicht fest vergeben. Belenki erwartet deshalb nicht nur einen spannenden Kampf um die Titel im Mehrkampf.
Erstmals im Programm der Finals sind die Titelkämpfe im Trampolinturnen in der Max-Schmeling Halle (ab 9 Uhr). „Wir freuen uns sehr, dass wir diesmal dabei sein dürfen“, sagt Cheftrainerin Katarina Prokesova. „Wir sind zuversichtlich, dass sich das etabliert.“ Deutsche Meisterschaften seien in der Sportart, die seit 2000 olympisch ist, stets ein besonderes Highlight.
Nach einigen nicht einfachen Jahren haben die Spezialisten für hohe Sprünge zuletzt wieder Aufwind bekommen. Die Stuttgarterin Leonie Adam, 2016 in Rio bereits Finalistin und Zehnte der Olympischen Spiele, unterstrich dies vor wenigen Tagen in Rimini mit ihrer ersten, silbernen Weltcup-Medaille. Die 29-Jährige gilt in Berlin wieder als Favoritin. Vorjahressiegerin Aileen Rösler (MTV Stuttgart) wird nach absolvierter Bundeswehrausbildung ebenfalls am Start sein. Bei den Männern steigt Fabian Vogel vom MTV Bad Kreuznach als Vorjahresgewinner aufs Tuch. Schärfste Gegner dürften die Stuttgarter Matthias Pfleiderer und Tim-Oliver Geßwein sowie Matthias Schuldt (TG Dietzenbach) sein.
Im Kuppelsaal im Olympiapark Berlin starten um 10.45 Uhr die Entscheidungen im Fechten, zunächst mit dem Damenflorett Einzel. Angeführt wird die Meldeliste von Leonie Ebert. Die Würzburgerin hat bei der EM in Antalya Gold im Einzel und Bronze mit der Mannschaft gewonnen. Im Einzelfinale setzte sich die 22-Jährige gegen die zweimalige Weltmeisterin Arianna Errigo aus Italien mit 15:11 durch. Im Herrensäbel stehen ebenfalls die Finals auf dem Programm, im Damendegen und Herrenflorett wird jeweils bis zum Achtelfinale gefochten.
Die Finals im Kanu-Rennsport beginnen am Donnerstag um 14.15 Uhr mit dem Canadier 2er Mix. Die Wettkämpfe finden vor der atemberaubenden Kulisse entlang der East Side Gallery und mit Blick auf die Oberbaumbrücke statt. An der gleichen Location City-Spree Mitten im Herzen der Sportmetropole Berlin beginnen um 10 Uhr die Wettbewerbe im Speed-Kanu-Polo mit den Halbfinal-Spielen. Zunächst treffen die Herren-Teams aus Liblar und die Havelbrüder aus Berlin aufeinander. Das Finale ist für 11.30 Uhr angesetzt.
Das Format wurde eigens für Die Finals – Berlin 2022 neu geschaffen. Zwei Teams mit je vier Spielern spielen gegeneinander auf dem Wasser. Dabei sitzen die Spieler in Einer-Kajaks und versuchen, den Ball mit der Hand oder manchmal auch mit dem Paddel in das gegnerische Tor zu bringen. Das Tor befindet sich zwei Meter über der Wasseroberfläche und wird mit dem Paddel verteidigt. Speed-Kanu-Polo ist eine Unterart von Kanu-Polo. Die deutschen Herren und Damen sind amtierende World Games Sieger und Weltmeister. Die Qualifikation erfolgte über die Bundesliga.