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"Wir fahren mit den Booten übereinander, gegeneinander und schmeißen uns gegenseitig ins Wasser"

"Wir fahren mit den Booten übereinander, gegeneinander und schmeißen uns gegenseitig ins Wasser"

Seit er mit nur neun Jahren zum ersten Mal im Duisburger Verein Meidericher KC das Paddel schwang, gab es für ihn kein Halten mehr. 22 Jahre später geht der nun 31-Jährige bei den Finals 2023 Rhein-Ruhr weiterhin für Meiderich an den Start. In der Bundesliga steht sein Team aktuell ganz vorne. Dieses Ziel wird natürlich auch bei den Finals angesteuert. Jedoch gibt Hoppstock zu bedenken: „Bei so einem einzelnen Wettkampf ist das natürlich nicht so leicht, wir haben nur zwei Spiele. Da ist auf dem Niveau alles möglich.“

Er ist allerdings guter Dinge, für ihn ist es schließlich fast ein Heimspiel. Der in Moers geboren und aufgewachsene Athlet freut sich auf die Unterstützung der Fans am Duisburger Innenhafen. „Wenn die Zuschauer, die man teilweise schon kennt, da vor Ort sind, das motiviert zu 100 %!“ Weiter hofft er aber auch: „Dort sind Restaurants direkt am Wasser, es wird also viel mehr Laufpublikum geben, die den Sport vielleicht noch nie gesehen haben. Es ist ein Kontaktsport, bei dem es hart zur Sache geht. Wir fahren mit den Booten übereinander, gegeneinander, wir schmeißen uns gegenseitig ins Wasser“, schmunzelt er. „Das Spiel ist schnell und für die Zuschauer superspannend anzuschauen, das ist nichts, was man tagtäglich sieht.“ Auch nach den TV-Übertragungen der Finals im vergangenen Jahr gab es viel positives Feedback. Hoppstock sieht die Chance auf mehr Publicity für seine verhältnismäßig junge Sportart. Die deutsche Kanu-Polo-Bundesliga der Herren gibt es seit 1995, die Damen-Bundesliga sogar erst seit 2008.

Dabei reiht sich in dieser Saison für die Polo-Kanuten ein Highlight an das Nächste: Während der laufenden Bundesliga, ging es am vergangenen Wochenende, nur eineinhalb Wochen vor den Finals, noch zum ersten Europacup des Jahres nach Frankreich. Dort stellten sich die Deutschen Teams zum ersten Mal nach dem Winter der internationalen Konkurrenz. Besonders die Herren- und Damen-Teams konnten glänzen und international für Aufruhr sorgen. „Wir sind in diesem Jahr das erste Mal seit langem wieder mit jeweils zwei Teams zum ECA-Cup angereist. Dass wir sowohl in der Herren- als auch in der Damenklasse ein internes Deutsches Finale haben würden, konnte niemand vorhersehen und spricht für unsere tolle Arbeit in den letzten Monaten. Das hat den anderen Nationen schon imponiert“, freut sich Hoppstock.

Wichtig, denn bereits im September findet die Europameisterschaft statt und das sogar im eigenen Land. Marco Hoppstock hofft, dass vielleicht auch einige bei den Finals begeisterte neue Fans ihren Weg nach Brandenburg finden, um die Nationalmannschaft zu unterstützen. Schließlich geht es nicht nur um Gold, sondern auch um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2024. Dort könnte zum zweiten Mal der Titel verteidigt werden.

Für Hoppstock heißt das: jede Menge Arbeit sowohl als Trainer, als auch als Spieler. Auf die Frage, ob sich diese zwei Rollen denn auch mal beißen, antwortet er gelassen. „Als Cheftrainer bin ich zwar für den Gesamterfolg der Mannschaften verantwortlich, die Mannschaften haben aber jeweils einen eigenen, hauptverantwortlichen Trainer. Wir sind ständig im Austausch und entwickeln das gesamte System intern weiter. Der Trainerrat schlägt schließlich eine Nominierung für die Kader vor.“ Der große internationale Erfolg im letzten Jahr gibt ihm recht: Ein World Games Titel, ein zweiter Platz bei den World Games, zwei Weltmeistertitel und zwei Vize-Weltmeistertitel sprechen für sich.

Die Deutschen Meisterschaften im Speed-Kanu-Polo finden im Rahmen der Finals im Duisburger Innenhafen statt. Das Sportland NRW ermöglicht die Finals 2023 Rhein-Ruhr vom 6.-9 Juli 2023 mit 18 Sportarten und 159 Deutschen Meistertiteln. ARD & ZDF übertragen die Finals mehr als 25 Stunden live im Fernsehen und mehr als 70 Stunden im Stream in den Mediatheken.

Redaktion: Annika Saalfeld

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