Malaika Mihambo ist und bleibt Deutschlands beste Weitspringerin: Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund gewann sie ihren achten Titel unterm Hallendach. Die Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin von der LG Kurpfalz behauptete ihre nationale Vormachtstellung und flog mit 6,79 Metern zu ihrem achten Hallentitel in Folge. Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden) sprang mit 6,57 Meter zu Silber. Auf den Bronzerang sprang die U20-Europameisterin im Siebenkampf Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern), die sich über eine neue Bestleistung von 6,47 Metern freuen konnte.
Als Nummer eins der Welt in diesem Jahr war Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) im Dreisprung der haushohe Favorit. Und er enttäuschte nicht: Im vierten Versuch segelte er genau auf 17,00 Meter. Hallen-Titel Nummer neun war ihm damit nicht zu nehmen. Silber ging an seinen Trainingspartner Steven Freund (15,85 m), über Bronze konnte sich bei seiner DM-Premiere kurz nach seiner Einbürgerung der gebürtige Syrer Mohammad Amin Alsalami (LAC Berlin; 15,53 sec) freuen.
Ein 60-Meter-Rennen so wie in Dortmund gelingt auch einer Sprinterin wie Alexandra Burghardt (LG Wacker Gendorf Burghausen) nicht alle Tage: In 7,13 Sekunden war die 30-Jährige im Ziel, sechs Hunderstel schneller als je zuvor. Sie hakte beim Gewinn ihres ersten deutschen Hallentitels nicht nur die Hallen-EM-Norm für Apeldoorn (6. bis 9. März) ab, sondern auch die Norm für die Hallen-WM in Nanjing (China; 21. bis 23. März). In der Welt bedeutet diese Leistung zurzeit Platz acht. Im Finale drehten auch Lisa Mayer (7,21 sec) und Sophia Junk (7,22 sec) mächtig auf.
Die Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) packte mit 20,27 Meter, einen großartigen Versuch raus. Platz zwei der Welt in diesem Jahr. Für Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge) gab's den ersten 19-Meter-Stoß ihrer Karriere: 19,10 Meter bedeuteten die DM-Silbermedaille. Alina Kenzel (VfB Stuttgart) steigerte auf Platz drei ihre Saison-Bestleistung auf 18,36 Meter.
Über 3.000 Meter der Frauen lief Lea Meyer (VfL Löningen) allen davon. Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald; 8:58,26 min) und Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach; 9:04,49 min), landeten auf den Plätzen 2 und 3.
Mit Tobias Potye (Cologne Athletics) konnte sich im Hochsprung der Männer durchsetzen. Sein Satz über 2,24 Meter war zugleich die Leistungsbestätigung für die Hallen-EM in Apeldoorn. An dieser Höhe scheiterte leider der einstige Europameister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,21 m), der Silber holte. Bronze feierte Falk Wendrich (LAZ Soest), mit 2,18 Metern.
Im Stabhochsprung der Männer teilten sich Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Bo Kanda Lita Baehre (Düsseldorf Athletics) in Dortmund den Platz ganz oben auf dem Treppchen. Wie schon 2023 schwangen sich beide über 5,72 Meter und scheiterten dann an 5,82 Meter. Bronze ging mit Saison-Bestleistung von 5,62 Metern an Gillian Ladwig (Schweriner SC).
Im Stabhochsprung der Frauen setzte Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart) ihre Siegesserie bei Deutschen Meisterschaften fort. Silber mit 4,30 Metern ging an Friedelinde Petershofen (SV Werder Bremen), Bronze an die Deutsche U20-Meisterin Anna Hiesinger (LAZ Ludwigsburg; 4,10 m).
Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) feierte über 1.500 Meter ihren ersten deutschen Meistertitel. Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald; 4:13,78 min) holte Silber, Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg; 4:14,52 min) gewann die Bronzemedaille.
Über 1.500 Meter der Männer stand Marius Probst (TV Wattenscheid 01) nach 3:38,14 ganz oben auf dem Treppchen. Mit deutlichem Abstand folgten Hindernis-Ass Karl Bebendorf (Dresdner SC 1898; 3:41,69 min) und der Deutsche Hallenmeister über 3.000 Meter Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf Süd; 3:42,19 min).
Robin Ganter, Sprinter von der MTG Mannheim, meldet sich in dieser Hallensaison in Bestform zurück. Am Sonntag folgte auf 60-Meter-Gold auch der Titel über 200 Meter. Und das eindrucksvoll: In 20,85 Sekunden war er schnell wie nie und fast eine halbe Sekunde vor dem zweitplatzierten Felix Jahn (LC Jena; 21,29 sec) im Ziel. Bronze sicherte sich James Adebola (SCC Berlin; 21,39 sec).
Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) holte in 23,05 Sekunden den 200-Meter-Titel. Auf die weiteren Medaillenränge sprinteten Louise Wieland (Hamburger SV; 23,63 sec) und Judith Bilepo Mokobe (USC Mainz; 23,79 sec).
Johanna Martin (1. LAV Rostock) gewann über 400 Meter den Titel. Am Ende fehlten in 52,30 Sekunden nur wenige Hundertstel zur Bestmarke, Skadi Schier (53,27 sec) folgte auf dem Silberrang, Bronze mit Bestleistung gab's für Annkatharin Hoven (TSV Bayer 04 Leverkusen; 53,36 sec).
Im 400-Meter-Rennen der Männer rettete Florian Kroll (LG Osnabrück; 47,15 sec) seine Führungsposition bis ins Ziel, nach dem Sturz eines Teilnehmers war auch er ins Straucheln geraten. Friedrich Rumpf (47,21 sec) holte Silber, auch Bronze ging an den SCC Berlin, und zwar an Lukas Krappe (47,50 sec).
Luis Oberbeck (LG Göttingen) hatte über 800 Meter wie schon bei den Deutschen Meisterschaften 2023 in Kassel das beste Ende für sich. In 1:48,17 Minuten ließ er Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen; 1:48,57 min) hinter sich, der im Vorjahr überraschend das Hallen-Gold geholt hatte, für Skupin-Alfa (1:49,34 min) blieb Bronze.
Bei den 800 Meter der Frauen ging der Titel an Jana Marie Becker (Königsteiner LV). "Unfassbar, ich kann's gar nicht glauben! Danke an das Publikum, das hat mich getragen." Die 18-Jährige lief in 2:08,67 Minuten durchs Ziel. Karolina Mia Haas (LG Olympia Dortmund; 2:09,02 min) schob sich noch an Nele Weßel (2:09,41 min) vorbei.
Den Schlusspunkt unter die Titelkämpfe setzten traditionell die Staffeln über 4x200 Meter. Bei den Frauen entschieden Denise Uphoff, Svenja Pfetsch, Nike Praetzel und Amelie-Sophie Lederer in 1:35,96 Minuten das Fernduell mit dem SCC Berlin und dem USC Mainz für sich. Bei den Männern jubelte schließlich der TV Wattenscheid 01 mit Julian Wagner, Kevin Ugo, Julien-Kelvin Clair und Jonas Breitkopf (1:25,87 min) über die Goldmedaille. Silber ging an den Hamburger SV, Bronze an den SCC Berlin.
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Erstellt mit Material von Silke Bernhart.